Grüne in der Selbstfindung
Realos stoßen mit ihrer Forderung nach einer wirtschaftsliberalen Ausrichtung auf Widerstand
Bei ihrer Klausur hat die Grünen-Spitze über Liberalismus und Außenpolitik diskutiert. Auch innerhalb des Parteivorstands herrscht bei diesen Themen Uneinigkeit.
Die beiden Vorsitzenden der Grünen, Simone Peter und Cem Özdemir, wirken oft wie Gegenpole, die zwei streitende Flügel der Partei repräsentieren. Auch in der seit Monaten geführten Liberalismusdebatte nehmen die beiden Strategen offenbar eine unterschiedliche Haltung ein. Im Anschluss an eine zweitägige Klausur des Parteivorstands in Potsdam erklärte Özdemir, dass sich die Grünen aus seiner Sicht mehr um den Mittelstand kümmern müssten. Dieser habe nämlich im Unterschied zu Großkonzernen keine sonderlich große Lobby, behauptete der Realo, der im politischen Beirat des Lobbyvereins Bundesverband mittelständische Wirtschaft sitzt und dafür monatlich 1000 bis 3500 Euro erhält.
Die Parteilinke Peter betonte hingegen, dass zu einem liberalen Verständnis auch »soziale Verantwortung« gehöre. So steht es auch in einem Papier, das Bundesgeschäftsführer Michael Kellner, der ebenfalls dem eher linken Flügel angehört, zur Diskussion für d...
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