Ausgenutzt in der Krise

Migrantische Pflegekräfte organisieren sich

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Viele Pflegekräfte aus dem südeuropäischen Ausland finden sich in schlecht bezahlten Jobs wieder. Knebelverträge hindern sie häufig daran, zu kündigen.

»Wenn man in ein anderes Land reist, um dort zu arbeiten, hat man positive Gedanken«, sagt Javier. Doch einmal angekommen, merke man, dass das Leben doch nicht so einfach sei, fügt der 29-jährige Pfleger aus Spanien an. Für 9,50 Euro brutto pro Stunde musste er zunächst arbeiten und dafür durch die halbe Republik fahren. Zwölf-Stunden-Schichten, teilweise eine Woche am Stück.

Am Mittwochnachmittag machte Javier mit rund 50 weiteren Leidensgenossen und Unterstützern vorm Bundesgesundheitsministerium in der Berliner Friedrichsstraße auf seine prekäre Lage in der deutschen Pflegeindustrie aufmerksam. Sie zeigten Sprechblasen wie »Ausgewandert - ausgebeutet?« und »Migrant.innen sind gleich viel wert!«

Während in Deutschland derzeit über 30 000 offene Stellen für examinierte Pflegekräfte gibt, herrscht in Ländern wie Spanien und Griechenland extreme Massenarbeitslosigkeit. Viele hoch qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger kam...


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