Der Nobelpreis blieb ihr verwehrt
Späte Genugtuung: Die Astrophysikerin und Entdeckerin der Pulsare, Jocelyn Bell Burnell, wird Präsidentin der Royal Society of Edinburgh. Von Martin Koch
Ihr Name steht für eine der großen Ungerechtigkeiten in der Geschichte der männerdominierten Wissenschaft des 20. Jahrhunderts: Jocelyn Bell Burnell - eine britische Astrophysikerin, die 1967 an der Universität Cambridge den ersten Pulsar entdeckte. Ein Pulsar (Abkürzung für »Pulsating radiosource«) ist ein schnell rotierender Neutronenstern von extrem hoher Dichte, der in regelmäßigen Abständen Radiosignale aussendet. Dass Jocelyn Bell, wie sie damals noch hieß, für diese Entdeckung den Nobelpreis verdient hätte, stand für viele ihrer Kollegen außer Frage.
1974 wurden tatsächlich zwei Wissenschaftler für ihre »bahnbrechenden Arbeiten in der Radioastronomie« sowie die Entdeckung der Pulsare mit dem Physiknobelpreis geehrt. Bell gehörte jedoch nicht dazu. Vielmehr durften sich ihr ehemaliger Chef in Cambridge, Anthony Hewish, sowie der Königliche Astronom Martin Ryle über die hohe Auszeichnung freuen.
Es mutet daher fast ...
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