Wie das Fischerdorf Grieth zum Feldlabor wurde

Wissenschaftler wollen am Niederrhein herausfinden, wie das Sterben kleiner Ortschaften gestoppt werden könnte

  • Elke Silberer, Grieth
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Städter träumen oft vom Landleben. Dorfbewohner dagegen wissen, wie es ist, wenn es keine Kneipe mehr gibt, kein Bus mehr fährt. Wie kann ein Dorf überleben? Forscher suchen Antworten in Grieth.

Sechs Kneipen, Metzger, Bäcker, einen Laden - sogar eine Pommesbude hatte es mal in dem alten Fischerdorf Grieth am Niederrhein gegeben. Die Einwohnerzahl liegt jetzt stabil bei rund 800. Aber wenn man den 17-jährigen Carl Becker so erzählen hört, dann könnte sich das in den nächsten Jahren ändern: »Die in der Stufe über mir wollen alle nicht hierbleiben«, erzählt der Schüler. Er selbst auch nicht. Er hat mit der Familie in Karlsruhe gelebt, bevor sie nach Grieth in Nordrhein-Westfalen gezogen ist. »So kleine Orte sind beschränkt«, sagt Carl.

Grieth ist ein charmant wirkendes Fischerdorf direkt am Rhein mit mittelalterlichen Häusern und schönen Gassen. Am Wochenende kommen viele Tagestouristen hierher - obwohl es nicht mal mehr eine richtige Kneipe gibt. Die Besucher fahren abends auch wieder nach Hause. Bewohner wie Birgit Mosler machen sich Gedanken über die Zukunft ihres Dorfes. Beim Spaziergang durchs Dorf deutet sie auf H...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.