Demokratisch heißt nicht gratis
Techno von heute hat keinen Geist, sagt Yello-Sänger Dieter Meier
Yello-Sänger Dieter Meier hat sich mit einer eigenen Platte zurückgemeldet. Auf dem Berlin Festival spielt der Elektro-Pionier – und lässt kaum ein gutes Haar an der Musikindustrie und dem, was aus Techno geworden ist.
Marlene Göring/nd: Du hast erst bei einer Bank gearbeitet und bist dann Berufspokerspieler geworden. War das der naheliegendste Wechsel?
Dieter Meier: Bei der Bank war ich nur ganz kurz. Eigentlich war ich Jura-Student, aber das war nur eine soziale Tarnung. In Wirklichkeit wusste ich nicht, was ich mit mir anfangen soll. Dann kam die Pokerspielerei in mein Leben. Es ist wie Boxen, nur dass Pokerpartien nächtelang dauern. Aber du kämpfst genauso ums Überleben. Außerhalb des Tischs gibt es keine Welt. So wie Drogen ist das eine Art pervertierter Sinnstiftung. Heute spiele ich nur selten, mit dem Verwalter auf meiner Farm in Argentinien. Aber das hat nichts mit damals zu tun. Beim Boxen geht es um den K.O. Wenn du da nur ein bisschen rumhantierst, ist das nichts.
Das klingt, als wärst du eher Typ »ganz oder gar nicht«. Dabei machst du so viele verschiedene Sachen gleichzeitig: Musik, Konzeptkunst, Rinderzucht, Wein…
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