Wirtschaftswachstum, neue Tricks und immer wieder Fracking

Professor Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe. Als einer der ersten deutschen Wissenschaftler warnte Graßl vor den Folgen des Klimawandels.

Bildklimaretter.info: Herr Professor, in Leipzig endet heute die Degrowth-Konferenz der Wachstumskritiker. »Weniger Wachstum« scheint einer der besten Klimaschützer zu sein: Immer, wenn es eine Rezession gibt, sinken die Treibhausgasemissionen deutlich. Wie passen aus Ihrer Sicht Wirtschaftswachstum und Klimaschutz zusammen?

Hartmut Graßl: Es stimmt zwar, dass bei wirtschaftlicher Rezession die Emissionen vorübergehend schrumpfen, aber die Erfolge einzelner Industrieländer, ihre Emissionen längerfristig zu mindern, fallen in Abschnitte mit Wirtschaftswachstum. Außerdem sind die Wachstumsraten der hoch entwickelten Länder kleiner, als die meisten glauben.

Nimmt man die Zeit von 2007 bis heute, hat auch die jetzt »Konjunkturlokomotive Europas« genannte Bundesrepublik ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von etwas unter einem Prozent im Jahr aufzuweisen, trotz aller Maßnahmen, die dafür getroffen wurden. Japan mit der höc...


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