Eine Kappe Wasser
Unterkunft für die Flüchtlinge von der Berliner Gürtelstraße für einen Monat - keine langfristige Lösung in Sicht
Die Flüchtlinge, die knapp zwei Wochen lang das Hosteldach in der Friedrichshainer Gürtelstraße besetzt hatten, berichten von ihren Erfahrungen.
»Sie hätten uns sterben lassen, wären wir nicht freiwillig gegangen«, sagt Mouhamed Tanko. Er spricht über die Polizisten, die das von Flüchtlingen 13 Tage lang besetzte Hosteldach in der Berliner Gürtelstraße bewacht haben. Mouhamed sitzt auf einer Holzbank im Infopavillon am Oranienplatz, reibt sich immer wieder das Gesicht, trinkt kleine Schlucke aus einer Wasserflasche. Die knapp zwei Wochen fast ohne Wasser und Essen haben ihn geschwächt.
Flüchtlinge und Unterstützer haben am Dienstagmorgen zu einer Pressekonferenz geladen, um über die Geschehnisse auf dem Dach zu berichten. »Ohne Vorwarnung wollten sie uns auf die Straße schicken. Wir sind aufs Dach, um gegen die unerträglichen Lebensbedingungen zu protestieren«, erklärt Mouhamed auf Französisch. Er kommt aus Niger, eine Unterstützerin dolmetscht. Bereits am zweiten Tag wurde den Flüchtlingen Strom und Wasser abgestellt. Eineinhalb Liter Wasser für neun Personen am Tag, ...
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