Werbung

Eine Frage der Zeit

CDU-Politiker für Beteiligung der Bundeswehr an Luftschlägen gegen IS / Gysi nennt USA Weltpolizist

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Außenminister Frank-Walter Steinmeier schließt eine deutsche Beteiligung an Luftschlägen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. »Weder sind wir gefragt worden, das zu tun, noch werden wir das tun«, sagte er am Donnerstag in Berlin. Der SPD-Politiker reagierte damit auf Äußerungen aus der CDU. Deren Mitglieder im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, Philipp Mißfelder und Karl-Georg Wellmann, brachten den Einsatz deutscher Soldaten bei der Luftraumüberwachung ins Gespräch. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den USA eine solche Bitte abschlagen«, sagte Wellmann dem Berliner »Tagesspiegel«.

Ähnlich äußerte sich Mißfelder in der ARD. »Wir sollten unsere Fähigkeiten nicht überschätzen, aber wenn es zum Beispiel um Luftüberwachung ginge oder Fragen von Überflugrechten hier von Deutschland aus gesehen, dann bin ich eindeutig der Meinung, dass wir die Amerikaner unterstützen müssen.« Steinmeier warb hingegen dafür, die militärischen Pläne der neuen internationalen Koalition gegen den IS in eine »politische Strategie« einzubetten. Niels Annen, Außenpolitischer Sprecher der SPD, hielt im Phoenix-Interview »die Idee, die deutsche Luftwaffe dort zu beteiligen«, für weltfremd. »Sie hilft übrigens den Menschen dort nicht.«

Es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch Bodentruppen in Irak und Syrien marschieren würden - mit diesen Worten reagierte der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, im Kurznachrichtendienst Twitter auf die Ankündigung von Luftschlägen der Amerikaner auch in Syrien. Riexinger schloss die Frage an: »Welche Zusagen hat Merkel über den deutschen Beitrag gemacht?« »Es ist die alte US-Haltung, wonach sie der Weltpolizist sind?«, kritisierte auch Linksfraktionschef Gregor Gysi das Vorgehen. Es sei falsch, wenn hier erneut das Völkerrecht negiert und die UNO nicht angerufen werde. Auch die Bundesregierung habe versäumt, sich dafür einzusetzen. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.