Aufklärung im Millimeterbereich
Produktinformationen auf Lebensmitteln sind oft irreführend - und mit einer »Mindestschriftgröße« von 1,2 Millimetern auch kaum zu lesen
Die Große Koalition hat eine »Transparenzoffensive« im Lebensmittelsektor angekündigt. Zu spüren ist davon bisher wenig.
Fast drei Viertel aller deutschen Konsumenten halten die Produktinformationen auf den Verpackungen für Lebensmittel für unzureichend. Nur 36 Prozent bewerten die Angaben der Hersteller als vertrauenswürdig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid Ende August im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch durchführte.
Bei der Vorstellung der Untersuchung am Freitag betonte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode, dass die Kennzeichnungspraxis in vielen Fällen nicht nur von fehlenden Angaben, sondern von bewusster Täuschung geprägt sei. Dafür gibt es viele Beispiele. So werden Fruchtsäfte und Marmelade in Supermärkten mit dem Label »aus unserer Region« angepriesen, obwohl die verwendeten Früchte teilweise aus anderen Regionen oder Ländern stammen, ohne dass dies deklariert werden muss. Fruchtaromen, die mit Hilfe von Pilzkulturen im Labor gewonnen werden, dürfen auf Verpackunge...
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