Nachtcafé im Grenzgebiet

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zwischen den beiden Stadtteilen Friedrichshain und Lichtenberg verläuft eine deutlich sichtbare Grenze: Westlich der S-Bahn, die vom Bahnhof Frankfurter Allee zum Ostkreuz führt, ist Szenebezirk, östlich zeigt schon die Architektur, das hier für Auswärtige wenig zu entdecken ist; in verlassenen Industriebauten aus dem 19. Jahrhundert und verglasten Funktionsgebäuden des späten 20. Jahrhunderts wirken Restaurants mit Namen wie »Leonardo« oder »Amadeus« halt deplatziert.

In jenem Transitbereich versuchte über Jahre hinweg eine Kneipe mit wechselnder Pächterschaft einen auf Szeneort zu machen. Man gab sich Namen, die so ähnlich klangen wie die eingangs genannten, stellte Stühle und Tische auf den Bürgersteig (im Berliner Amtsdeutsch irrtümlich auch als »Schankvorgarten« bezeichnet, obwohl doch kein einzig Gräslein den grauen Beton bedeckt und kein einzig Bäumlein den Durstigen Schatten spendet), pries a...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -