Der lange Abschied von der Platte
Noch immer stehen in Brandenburgs Städten Tausende Wohnungen aus DDR-Zeiten leer - bis 2020 könnten weitere 35 000 abgerissen werden
Die Plattenbauten Nummer 2 bis 22 in der Leverkusener Straße in Schwedt/Oder waren die ersten, die in Brandenburg verschwanden. Inzwischen sind Abrissbagger in die Kleinstädte weitergezogen.
Wo einst in Schwedt (Uckermark) Tausende Menschen in Plattenbauten wohnten, erobert sich die Natur das Terrain zurück. Aus Setzlingen werden stramme Kiefern, ein kleiner Wald entsteht. »Bald wachsen hier Pilze«, ist sich Bürgermeister Jürgen Polzehl (SPD) sicher.
Brandenburg trennt sich nach und nach von ungeliebten Plattenbauten. Gestartet an den Stadträndern geht es langsam in die Zentren voran. Zunächst waren Städte mit großen Neubaugebieten wie Cottbus, Frankfurt (Oder), Schwedt und Eisenhüttenstadt an der Reihe. Jetzt können sich auch die kleineren Städte von der »Platte« trennen.
Von 2002 bis 2013 wurden nach Angaben des Infrastrukturministeriums für den Abriss der DDR-Wohnbauten der 1970er, 1980er Jahre 210 Millionen Euro ausgegeben - getragen je zur Hälfte von Bund und Land. Abgerissen oder »zurückgebaut«, wie es im Amtsdeutsch heißt, wurden in den vergangenen 15 Jahren knapp 61 000 Neubauwohnungen im Land.
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