Borstenrutschen für den Erfolg
Vor 60 Jahren erfand ein Thüringer die Skisprungmatten, die den Sport revolutioniert haben
Skispringen auf Kunststoffmatten sind im Sommer weltweit ein Publikumsmagnet. Seit Jahren testen die Springer früh ihre Form auch ohne Schnee. Erfunden wurde der Belag vor 60 Jahren in Zella-Mehlis.
Generationen von Skispringern waren auf der Suche nach einem Trainingsmittel im Sommer. Überliefert sind Versuche in vielen Ländern mit Naturmaterial, auf Sägespänen, Stroh oder Tannenreisig. Auf den Dreh mit Kunststoffmatten brachte den späteren Zella-Mehliser Ehrenbürger Hans Renner der Zufall. »Es stimmt. Mein Vater ist vor unserer Haustür auf einem nassen Fußabtreter aus Plasteborsten ausgerutscht. Da machte es Klick bei ihm und er erkannte, dass das Material der ideale Schnee-Ersatz sein kann«, erklärt Hans Renners Tochter Angelika Furch.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1954 suchte und fand der damalige Skisprung-Verbandstrainer den Kontakt zur Firma Elaston Saller und Co. aus dem heimischen Friedrichroda. Die stellte die bekannten PVC-Borsten für Besen her. Deren Maschinen ließen als Höchstmaß 50 Zentimeter Breite und 40 Zentimeter Länge zu. Exakt die Maße haben die einzelnen Teile der Mattenbeläge noch heute.
Ren...
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