Ein Denkmal für die Stadt, nicht für die Opfer

Initiative »Pogrom 91« unzufrieden mit Gedenkort für Ausländerhatz, der heute in Hoyerswerda eingeweiht wird

  • Hendrik Lasch, Hoyerswerda
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im sächsischen Hoyerswerda wird heute ein Denkmal eingeweiht, das an ausländerfeindliche Übergriffe von 1991 erinnert. Eine Gedenkinitiative übt schon vorab Kritik.

An eine offene Tür soll das Denkmal erinnern, mit dem die ostsächsische Stadt Hoyerswerda ab dem heutigen Nachmittag an einen der düstersten Vorfälle in ihrer Geschichte erinnern wird: die Vertreibung ausländischer Vertragsarbeiter und Flüchtlinge im September 1991. Das drei Meter hohe Denkmal aus schwarzem Basalt wird heute 16 Uhr bei einem Festakt übergeben, an dem Sachsens Ausländerbeauftragter Martin Gillo teilnimmt. Es steht unweit eines der Gebäude, in dem die Ausländer von Nazis und einem aufgebrachten Mob belagert wurden, bevor sich die Behörden entschlossen, sie unter Polizeischutz aus der Stadt zu bringen.

Der Erinnerungsort ist indes noch nicht einmal übergeben, da hagelt es schon Kritik. »Das ist ein Denkmal für Hoyerswerda, aber nicht für die Betroffenen«, sagt Matthias Bucher von der Initiative »Pogrom 91«. Sie hatte zum 20. Jahrestag erstmals die Forderung erhoben, ein Denkmal zu errichten. Grund sei gewesen, da...


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