Deutschland-Tour startet ein Überlebensrennen

Ab heute geht es vor allem um die TV-Gunst fürs kommende Jahr: Die Chancen stehen nur 50:50

  • Andreas Zellmer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Alexander Winokurow will zeigen, dass es ihn noch gibt, und die Fernsehquoten könnten über die Zukunft der Deutschland-Tour entscheiden: Die heute in Düsseldorf mit einem 5,5 Kilometer langen Prolog am Burgplatz beginnende Rundfahrt verspricht auf insgesamt 1400 Kilometern nicht nur sportlich einiges. »Die Chancen, dass wir 2007 weiter übertragen, stehen 50:50. Mitentscheidend werden die Quoten sein. Gleich nach der Tour haben wir mit den Veranstaltern Gespräche, wie es weiter geht«, sagte ARD-Koordinator Hagen Boßdorf.
Die Eliminierung Jan Ullrichs und der neuste Dopingfall Floyd Landis trafen die von Fernseh-Übertragungen in höchstem Maße abhängigen Veranstalter der seit 1999 wieder belebten Tour ins Mark. »Es wäre schade, wenn die Deutschland-Tour das Bauernopfer würde«, sagte Tour-Chef Kai Rapp.
Die Rückkehr Winokurows, dessen neues Team »Astana« von der Tour de France ausgeschlossen wurde, obwohl er nicht auf der Liste der spanischen Doping-Ermittler stand, dürfte besonders interessant sein. Zumal der Kasache, 2001 schon ein Mal Sieger der Deutschland-Tour, mit einem alten Bekannten kommt: Walter Godefroot, bis zum vergangenen Jahr Team-Manager bei T-Mobile, gibt an Winokurows Seite ein Comeback als Berater des Teams.
Winokurow trifft in Patrik Sinkewitz (T-Mobile/Sieger 2004), dem Vorjahressieger Levi Leipheimer (Gerolsteiner), der bei der Tour de France so enttäuschte, seinem Team-Kollegen Davide Rebellin, und vielleicht Newcomer Linus Gerdemann (T-Mobile) auf harte Konkurrenz.
Eher überschaubar ist der Kreis der Topsprinter, den Erik Zabel anführt. Sein zweiter Saisonsieg, den er in Hamburg am Sonntag hauchdünn vor dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire verpasste, scheint für den Milram-Kapitän nur Formsache zu sein. Der aktuelle Titelträger Tom Boonen (Belgien) ist nicht am Start.
Die einzige ProTour-Rundfahrt auf deutschem Boden bietet bis zum 9. August mit zwei Bergankünften in Österreich, zwei Zeitfahren und fünf Sprint-Etappen die gesamte Palette. Über Ostwestfalen und Südniedersachsen führt die Tour in die Berge. Von Minden geht es Richtung Harz, wo die ersten Schwierigkeiten für die 176 Starter lauern. Der höchste Punkt der Tour liegt auf der 6. Etappe am Sonntag auf dem 2017 Meter hohen Kühtai - die »Königsetappe«. Die zweite Bergankunft steht am kommenden Montag nach dem 180 km langen siebten Tagesabschnitt von Seefeld nach St. Anton auf dem Programm. Das finale Einzelzeitfahren über 40 km in Bad Säckingen auf der ...

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