Mexikos Militär unter schwerem Verdacht
Armee nach »Schusswechsel« mit 22 Toten auf nur einer Seite in Erklärungsnot
Brutale Gewalt ist in Mexiko kein Alleinstellungsmerkmal der Drogenkartelle. Polizei und Militär mischen mit und nun sorgt ein mutmaßliches Militärmassaker für Negativschlagzeilen.
Es ist nicht einmal drei Wochen her, da erhob Amnesty International im Rahmen seiner internationalen Anti-Folterkampagne im Länderbericht Mexiko schwere Vorwürfe. Folter und Misshandlung durch Polizisten und Soldaten seien in Mexiko nichts Ungewöhnliches und in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Nun sieht sich das mexikanische Militär einer noch viel schwerwiegenderen Anschuldigung ausgesetzt: Am 30. Juni dieses Jahres soll es in dem relativ abgelegenen Landkreis Tlatlaya im Bundesstaat Mexiko 21 bereits wehrlose Personen hingerichtet haben, die möglicherweise einem Drogenkartell angehörten. Demnach kam nur einer beim Schusswechsel ums Leben.
Die offizielle Version der Armee lautete damals, auf eine Aggression reagiert zu haben. Bei der Konfrontation mit ausgiebigen Schusswechseln seien 22 Angreifer umgekommen und ein Militär verletzt worden. Zudem hätten drei entführte Frauen befreit werden können.
Nach eine...
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