Erdogan begrüßt Schläge gegen Terrormiliz
Die Kurden fühlen sich von Ankara verraten, während die PKK Sympathien gewinnt
Nachdem die 49 türkischen Geiseln seit Samstag wieder frei sind, fehlt der Türkei die Begründung für ihre Zurückhaltung im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS).
Während seines Besuches in den USA hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Luftangriffe gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien als einen Schlag gegen die »Terrororganisationen in der Region« begrüßt. Die Wortwahl war wohl überlegt. Gleich danach kam Erdogan auf den »separatistischen Terrorismus« zu sprechen, der in gleicher Weise bekämpft werden müsse.
Die Worte klingen etwas befremdlich. Erweckt die türkische Regierung nicht den Eindruck, als wolle sie das Kurdenproblem durch Verhandlungen lösen und zwar unter Einbeziehung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)? Hat die PKK nicht den bewaffneten Kampf eingestellt und ihre Kämpferinnen und Kämpfer zum großen Teil aus der Türkei zurückgezogen? Ist das vergleichbar mit dem Agieren des IS, der die Weltherrschaft anstrebt und alle, die ihm nicht folgen mögen, mit dem Tod bedroht?
Im Gegensatz zu Erdogan wünschen sich viele Kurden in der Region derzeit lieber mehr...
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