Papierboote gegen Festung Europa
2500 Flüchtlinge starben 2014 bereits im Mittelmeer - die EU setzt weiter auf Abschottung
20 000 Papierschiffchen erobern den Berliner Ostbahnhof. Amnesty International will damit ein Zeichen für den Flüchtlingsschutz setzen.
Kaum ein Jahr ist es her, dass vor Lampedusa 380 Bootsflüchtlinge ertranken. Ein Aufschrei ging damals durch Medien und Bevölkerung, die Hoffnung auf einen Umschwung in der Flüchtlingspolitik wurde jedoch bitter enttäuscht. Die Politiker der EU gingen zügig zum business as usual über und übertreffen sich seither im Wegschauen. Das Sterben im Mittelmeer geht unterdes unvermindert weiter, allein in diesem Jahr ertranken über 2500 Menschen bei der Flucht nach Europa.
Mit einem Meer aus Papierbooten setzte Amnesty am Mittwoch in Berlin ein Zeichen für den Flüchtlingsschutz. Über 20 000 Schiffchen kamen zusammen, die von Unterstützern gefaltet und am Morgen im Berliner Ostbahnhof symbolisch »zu Wasser gelassen« wurden. Für die Papierboote ist der Hauptbahnhof nur der erste Stopp. Vertreter von Amnesty werden sie mitnehmen nach Lampedusa, um dort ihre Solidarität gegenüber der italienischen Seenotrettung zu bekunden. Tatsächlich sei...
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