Viel mehr als nur Bärte und Brillen

Das Kunsthaus »Acud« will ein ambitioniertes Konzertprogramm anbieten, aber auch Nachbarschaftshaus sein

Johannes Braun und Julie Gayard freuen sich: »Für die nächsten 22 Jahre ist wohl abgesichert, dass das Haus nur an kulturelle Nutzer und für gemeinnützige Zwecke vermietet wird. Und dass die Miete gedeckelt ist.«

Die Rede ist von dem verwinkelten Altbau, in dem wir sitzen. Dessen blau angestrichene Fassade ist in der Gegend um den Rosenthaler Platz, in der die auf Hochglanz polierten und identisch aussehenden Nullachtfünfzehn-Glas- und Stahl-Cafés nahezu stündlich mehr werden, nicht gerade gewöhnlich und sticht deshalb ins Auge. Der über dem Eingang zu dem Gebäude angebrachte stilisierte Schriftzug »Acud« ist aus ein paar Neonleuchtstoffröhren zusammengesetzt. Das sieht nach Minimalismus und ein bisschen auch nach dem kalten Industriehallencharme der frühen 80er Jahre aus. Das Kunsthaus »Acud«, ein Relikt aus der Aufbruchszeit der sogenannten Wende, direkt am Weinbergspark in Berlin-Mitte gelegen, existiert noch. Das Berliner ...


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