Die Krise lässt auch Klios Jünger nicht kalt
50. Deutscher Historikertag in Göttingen diskutiert über »Gewinner und Verlierer«
Die Veranstalter widerstanden der Versuchung, den »größten geisteswissenschaftlichen Kongress Europas« (400 Referenten aus 21 Staaten, 3000 Teilnehmer) an eines der zahlreichen historischen Jubiläen dieses Jahres zu fesseln: 25 Jahre Mauerfall, 75 Jahre Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen, 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 200 Jahre Wiener Kongress oder - um die Brücke zum diesjährigen Partnerland Großbritannien zu schlagen - 300 Jahre Personalunion zwischen dem Kurfürstentum und späterem Königreich Hannover mit dem United Kingdom. Aber natürlich gab es eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zu »Europa 1914«.
Indes, das wissenschaftsfremde Motto »Gewinner und Verlierer« erwies sich als ergiebiges Generalthema für den 50. Deutscher Historikertag in Göttingen. Man mag es als der Geschichtswissenschaft unangemessen bezeichnen, es lenkt aber die Aufmerksamkeit von der Chronologie der Ereignisse auf Inhalte. Und da ...
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