Donezk hieß mal Stalino

Der Journalist Sergej Lochthofen las in Potsdam aus seinem neuen Buch »Grau«

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Er hat das Lager Workuta überlebt, auf der Krim studiert und 20 Jahre lang die »Thüringer Allgemeine« geleitet. Der Journalist Sergej Lochthofen notierte seine Erinnerungen.

Wer 1958 als Fünfjähriger mit seiner Familie das sowjetische Arbeitslager Workuta im ewigen Eis einigermaßen unbeschadet überstehen konnte, der hatte Glück. Und Sergej Lochthofen hatte mehr als einmal Glück. Denn nach der Wende konnte der Redakteur für Außenpolitik bei der Erfurter SED-Bezirkszeitung »Das Volk« Chefredakteur der nunmehrigen »Thüringer Allgemeinen« werden. Das blieb er zwei Jahrzehnte lang.

Am Mittwochabend las Lochthofen in der Potsdamer Gedenkstätte Leistikowstraße aus seinen Lebenserinnerungen, die er unter dem Titel »Grau« veröffentlichte. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Journalisten Alfred Eichhorn. Sergej Lochthofen, Sohn eines Dortmunder Schlossers, der vor der SA in die Sowjetunion floh, und einer Russin, hielt nicht hinter dem Berg mit dem Geheimnis seiner Karriere: In der DDR, wohin seine Eltern 1958 ausgereist waren, blieb er Sowjetbürger, konnte daher nicht in die SED eintreten und galt so...


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