Die dicken Eier des Kommunismus

Der sowjetische Schriftsteller Michail Bulgakow bleibt ein Rätsel. Zwar soll der Autor von »Meister und Margarita« bei Stalin nicht wohlgelitten gewesen sein, doch trotzdem entging er den Großen Säuberungen der Jahre 1936 bis 1938. Nur die wenigsten seiner Werke konnte er zu Lebzeiten veröffentlichen oder auf die Bühne bringen, er starb im März 1940, jedoch - im Gegensatz zu vielen seiner Schriftstellerkollegen - eines natürlichen Todes. Bereits im Jahre 1925 schrieb er die bitterböse Satire »Die verfluchten Eier«. Auch dieses Buch konnte damals in der Sowjetunion nicht erscheinen. Das damalige Politbüromitglied Lew Kamenew warnte ausdrücklich vor dieser »ätzenden Attacke auf unsere gegenwärtigen Verhältnisse«.

Die Berliner Volksbühne nahm am vergangenen Freitag die Neuübersetzung des Buches durch Alexander Nitzberg zum Anlass für einen »Großen Bulgakow-Abend«. Moderiert von vom umtriebigen Jürgen Kuttner las auf de...