Linker wurde Oppositionsführer im Ruhrparlament

Wolfgang Freye kritisiert zugleich das Procedere, das ihn mittelbar auf den Schild hob

Ausgerechnet ein LINKE-Politiker ist neuer Oppositionschef im Ruhrparlament, das 5,2 Millionen Menschen zwischen Duisburg und Hamm repräsentiert.

Ob er sich über den Karrieresprung freue? »Wir nehmen die Aufgabe gerne an«, sagt Wolfgang Freye. Einen Moment später wird klar, dass der LINKE-Politiker nicht von sich selbst im pluralis majestatis spricht: Mit »Wir« meint der Essener die LINKE-Fraktion, als deren Sprecher er seit Jahren fungiert. Am Freitag traf sich das Ruhrparlament zu seiner konstituierenden Sitzung, und Freye ist sein neuer Oppositionsführer.

Sein Weg an die Spitze verlief überraschend, rasant und ein wenig skurril: Wegen einer suboptimalen Ausgleichsmandateregelung schwoll die Zahl der Parlamentarier von 71 auf rund 160 an. Denn in Recklinghausen war der Ratsherr einer lokalen 0,6-Prozent-Partei überraschend vom dortigen Kreistag ins Ruhrparlament delegiert worden. Die wenigen Wählerstimmen, die der Rechtsaußen repräsentierte, galten nun als Maßstab für den »Verhältnisausgleich«.

Die CDU verfügte zufällig über die längste Kandidatenliste, damit üb...


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