Polizisten auf heikler Auslandsmission
255 Beamte aus Berlin leisteten seit 1995 Dienst in Krisengebieten wie Afghanistan, Sudan oder auf dem Balkan
Es ist eine Facette der Arbeit der Berliner Polizei, die in der Öffentlichkeit nur wenig wahrgenommen wird: der Einsatz bei Friedensmissionen der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union.
Die tatsächlichen Verhältnisse in Afghanistan haben den Spitzenpolizisten aus Berlin überrascht. «Sechs Frauen an sechs nicht vernetzten Arbeitsplätzen, so sah die Notrufzentrale in Kabul aus», erzählt Gary Menzel. «Und zwar für das ganze Land.» Mit hiesigen Verhältnissen sei das alles nicht zu vergleichen. Das müsse man erlebt haben, sagt der Polizeidirektor, der vor seinem Auslandseinsatz in Kreuzberg einen Abschnitt leitete. Im Sommer 2011 dann der Umzug mit 150 Kilogramm Einsatzgepäck nach Afghanistan. Menzel bleibt insgesamt 25 Monate, wohnt zum Eigenschutz bewaffnet hinter hohen Betonmauern und in Bunkern.
Als Leiter der Europäischen Polizeimission EUPOL war der Berliner so etwas wie ein Mentor des afghanischen Innenministeriums, zuständig für 180 Mitarbeiter und 30 deutsche Polizisten, die sich zur Aufgabe gemacht haben, der afghanischen Polizei nachhaltige Strukturen zu verleihen und sie in «bürgernaher» Polizeiarbeit ...
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