Hebamme zu fast sieben Jahren Haft verurteilt

Wegen tödlicher Hausgeburt: Ärztin und Geburtshelferin muss ins Gefängnis / Lebenslanges Berufsverbot verhängt / Hebammenverband: Keine Auswirkungen - Kolleginnen sehen das anders

  • Julia Vitalis
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Geburt dauerte 17 Stunden und die kleine Greta erstickte, bevor sie zur Welt kam. Am Mittwoch ist eine Ärztin und Hebamme aus Unna deshalb wegen Totschlags zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem wurde ein lebenslanges Berufsverbot verhängt.

Wie »nd« zuletzt Ende August berichtete, war Anna R. vor dem Dortmunder Landgericht wegen Totschlags durch Unterlassung angeklagt worden, weil ein Säugling unter ihrer Betreuung unter ungeklärten Umständen Ende Juni 2008 tot zur Welt kam. Weltweit ist kein ähnlicher Fall bekannt, üblich in solchen Fällen ist eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung.

Es handelt sich um den Spezialfall einer außerklinischen Beckenendlage. Die dafür notwendigen Kenntnisse werden in der Berufsausbildung von Medizinern und Hebammen nicht mehr vermittelt, ein Kaiserschnitt ist dann Standard. Als eine der wenigen verbliebenen Fachfrauen für vaginale Steißlagen wurde Anna R. in so...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -