EU-Beitritt verringerte die Armut nicht
Am Sonntag wählen die Bulgaren schon wieder ein neues Parlament / Ex-Regierungschef Borissow ist Favorit
In Bulgarien wird inzwischen fast jedes Jahr ein neues Parlament gewählt. Auch bei der sonntäglichen Abstimmung bleibt aber offen, wie die Politiker das Balkanland aus der Krise holen wollen.
Etwa sechs Millionen wahlberechtigte Bulgaren sind aufgerufen, am Sonntag die Zusammensetzung des nächsten, des 43. Parlaments seit Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit ihres Landes zu wählen. Obwohl es sich um vorgezogene Wahlen nur anderthalb Jahre nach der letzten Abstimmung handelt, erwarten die bulgarischen Umfrageinstitute eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung wie 2013 - etwa 60 Prozent.
Zum einen sind die Folgelasten aus der von massivem Missbrauch ausgehöhlten Staatswirtschaft vor der Wende auch heute, 25 Jahre später, noch zu spüren. Des Weiteren hat Bulgarien die Finanzkatastrophe von 1996/97 bis heute nicht überwunden. Auch fast acht Jahre nach dem EU-Beitritt wächst die Armut weiter.
Die Regierung von Boiko Borissow, im früheren Leben Kampfsportler und Leibwächter, war 2013 über massive Proteste gegen Strom- und Heizkostenpreise der Energieversorger gestürzt, bei denen die Endverbraucher keine Möglichkeit hat...
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