Tausende demonstrieren gegen Terrormiliz IS

Aktionen in Köln, Berlin, Frankfurt und Hamburg / Gefechte um kurdische Enklave Kobane dauern an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In mehreren Städten Deutschlands demonstrieren am Samstag Kurden und ihre Unterstützer gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In Köln versammelten sich laut Berichten in Sozialen Netzwerken etwa 5.000 Menschen, in Berlin beteiligten sich laut Polizei etwa 1.000 Demonstranten. Aktionen gibt es auch in Frankfurt und Hamburg. Dort ist von der »ersten selbstverwalteten Demo« die Rede - der spontan organisierte Zug würde von keinerlei Polizei begleitet. Die Linken-Politikerin Christiane Schneider sagte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, »freundliche Passanten sperren die Straße ab, keine Polizei, alles läuft gut ab«.

Die Gefechte um die in Nordsyrien gelegene kurdische Enklave Kobane zwischen kurdischen Volksschutzeinheiten und Kämpfern des IS dauerten an. Am Samstag hätten die Dschihadisten ihre Angriffe auf den Westen und Südwesten von Kobane konzentriert, sagte Idris Nassan, Vizeaußenminister der Regionalregierung von Kobane, der Nachrichtenagentur dpa. Die Angriffe seien ausdauernd, aber im Vergleich zum Vortag nicht intensiver geworden. Nassan sagte, die kurdischen Verteidiger Kobanes hätten Versorgungsschwierigkeiten. »Unsere Munition wird knapp«, sagte Nassan, »aber noch können wir sie einteilen«. Auch an Waffen und schwerer Artillerie fehle es.

Die Bundesregierung will derweil ihr Engagement im Kampf gegen den IS im Irak deutlich ausweiten. Unter anderem wird der Aufbau eines militärischen Ausbildungszentrums in der nordirakischen Kurden-Hauptstadt Erbil geprüft, die Beteiligung am Training der von Bagdad geführten irakischen Streitkräfte und die Entsendung zusätzlicher Bundeswehr- Offiziere in Führungsstäbe, wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr. Das Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben am Samstag.

Die Bundeswehr liefert bereits Waffen an die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte und zeigt ihnen vor Ort und in Deutschland die Bedienung. Nun wird ein umfassendes Training kurdischer, aber auch christlicher und jesidischer Kämpfer im Nordirak geprüft. Dazu soll Deutschland eins von acht bis zwölf im Irak geplanten militärischen Ausbildungszentren aufbauen. Zudem soll die deutsche Beteiligung an Führungsstäben ausgeweitet werden. nd/mit Agenturen

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