»Gewerkschaftlicher Widerstand in Europa muss offensiver werden«

IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban über notwendige Erneuerung und »absurde« Krisenlösungspolitik

Hans-Jürgen Urban ist Mitglied im geschäftsführenden IG-Metall-Vorstand. Der 53-Jährige leitet die Bereiche Sozialpolitik sowie Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik. Am Rande der Streikkonferenz in Hannover sprach mit ihm nd-Redakteur Jörg Meyer.

nd: Sie nannten in Ihrer Rede auf der Streikkonferenz die heutige Politik absurd? Warum? Sie setzt gegenüber der Krise des europäischen Finanzmarktkapitalismus weiterhin auf eine Strategie, die nachweislich nicht in der Lage ist, die Krise zu bewältigen und deren Hauptfolge ist, die Krisenkosten in einem nach sozialstaatlichen Kriterien völlig inakzeptablen Maß auf die Krisenopfer abzuwälzen. Man kann das nur begreifen, wenn man fragt, welche Interessen dahinter stehen. Dann stößt man auf neoliberale Eliten und globale Finanzmarktakteure. Mit einer gemeinwohlorientierten Krisenlösung hat diese Politik jedenfalls nicht viel zu tun. Und was hat diese Konferenz damit zu tun? Ich nehme sie als einen Ort wahr, an dem in Teilen sehr junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern versuchen, durch Erfahrungsaustausch und durch die Debatte über die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen, die sie haben, zu gemeinsamen Politikstra...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.