Mit Routine gefüllt
Grobmotorisch öde, schrecklich uninteressant: Matthias Dell über den Bodensee-Tatort »Winternebel«
Spannender als alles, was »Winternebel« grobmotorisch zu erzählen versucht: Wie es vier Redakteure und der Standard-Produzent schaffen, den Bodensee-»Tatort« wie Arbeit aussehen zu lassen.
Melanie Wolber, die beim SWR als Redakteurin für den »Tatort« aus Ludwigshafen zuständig ist, hat einmal erzählt, wie der Sender selbst seine drei Schauplätze rubriziert, damit er sie voneinander unterscheiden kann. Stuttgart sei demnach »aktional«, Ludwigshafen der Ort für die »Themen-Tatorte« und das Charakteristikum für Konstanz ist »Landschaft«.
Mit diesem Wissen versteht man Titel und Auftakt der aktuellen Konstanzer Folge gleich viel besser: »Winternebel« beginnt nämlich mit einer – wegen des fulminanten Autounfalls allerdings auch ein wenig aktionalen – Hatz durch einen Wald. Durch die Baumkronen strahlt die Sonne eines klaren, kühlenden Morgens, über dem Boden hängt der Dunst der Nacht. Am Ende fällt ein Schuss, und das Polizeiauto mit der Sorgenmiene von Frau Blum (Eva Mattes) rückt auf herrlichstem Laub an. Die zweite Leiche wird – Konstanz liegt am Bodensee – am Ufer des Gewässers gefunden, der Blick über die Wasser...
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