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Das Glück der »Wende«-Menschen
Überrollt von der Geschichte: »Nachbarn« ist der erwachsene Roman einer jungen Autorin
Die »Wende« war ein Versprechen. Als die Mauer zwischen Ost und West am 9. November 1989 fiel, begann eine neue Ära. Die Bürger der DDR hatten sich eine friedliche Revolution erkämpft, in den Folgemonaten herrschte überall Aufbruchstimmung. Die Menschen konnten ihr Glück kaum fassen, feierten taumelnd ihre neugewonnene Freiheit.
So wird die Zeit um 1990 gern erzählt. Nichts war mehr, wie es mal war - das stimmt. Aber was dabei vergessen wird: Die Menschen hatten auch Angst vor dem Neuen. Waren plötzlich ihrer Lebensgrundlage beraubt. Der Taumel war der von Verlorenen, die keinen Ort mehr in der Welt hatten. Überrollt von der Geschichte.
Die Geschichte dieser Menschen erzählt Madeleine Prahs in ihrem ersten Roman »Nachbarn«. Sie selbst ist 1980 in Karl-Marx-Stadt (einst und heute wieder Chemnitz) geboren; ihre Familie zog 1989 an den Ammersee. Sie ist also in Bayern aufgewachsen, studierte in München und Sankt Petersburg,...
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