Neid und Missgunst
Andreas Koristka über die postpolitische Verwendung von FDP-Ministern und die neidische Öffentlichkeit
Gönnen können will gelernt sein. Denn das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner, die Nachbarsgattin ist immer hübscher und ihr Mann erhält immer viel mehr Geld von der Versicherungslobby. Da fällt es vielen Deutschen nicht leicht, die Contenance zu wahren und zielstrebig der eigenen ersten Million mit harter, nervenaufreibender Bürotätigkeit entgegenzuarbeiten. Denn anstatt ordentlich die Ablage zu machen, schimpfen wir lieber auf diejenigen, die mit traumwandlerischer Leichtigkeit durchs Leben gehen und alle ihre Ziele schon erreicht haben.
Dies musste vor Kurzem auch Daniel Bahr feststellen, über den eine Welle der Entrüstung rollte. Die unsichtbare Hand des Marktes hatte ihm nach seiner Politkarriere eine gut dotierte Stelle als Generalbevollmächtigter der Allianz Private Krankenversicherungs-AG zukommen lassen. Ein Angebot, das er natürlich nicht ausschlagen konnte. Gerade auch deshalb nicht, weil er den pr...
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