Bundeswehr startet ab November ihre Ebola-Mission

Bisher keine eigenen Evakuierungsfähigkeiten für Erkrankte / Spezial-Airbus soll zu Beginn der Mission zur Verfügung stehen

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»Im Notfall können Sie sich darauf verlassen, dass Sie in Deutschland medizinisch behandelt werden.« In einem Tagesbefehl sicherte Ursula von der Leyen den Freiwilligen eine schnelle Rückkehr nach Deutschland zu. Nun zeigt sich: Die Kapazitäten hierfür müssen erst geschaffen werden.

Berlin. Die Bundeswehr will Mitte November ihre Hilfsmission für die afrikanische Ebola-Region starten. Bis dahin werde die zugesagte Rettungskette für infizierte Soldaten und Helfer vollständig stehen, erklärte das Ministerium am Mittwoch in Berlin. Ein Sprecher wies damit Vorwürfe zurück, die Truppe könne im Notfall Infizierte nicht selbst ausfliegen.

»Spiegel-Online« hatte aus einem Bericht des Staatssekretärs Markus Grübel für den Bundestag zitiert, wonach die Truppe nicht über eigene Transportmittel verfügt. Stattdessen werde man Infizierte »im Schwerpunkt direkt vor Ort« behandeln lassen. Verdteidungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte den für die Hilfstransporte eingesetzten Soldaten und Freiwilligen persönlich versprochen, sie im Fall einer Infektion sofort nach Deutschland zurück zu holen. »Im Notfall können Sie sich darauf verlassen, dass Sie nach Deutschland zurückgeholt und Sie in Deutschland medizinisch behandelt werden«, schrieb sie am 22. September in einem von ihr unterzeichneten Tagesbefehl an die Truppe

Dazu erklärte das Ministerium, es sei immer gesagt worden, dass die Regierung bisher über keine eigenen Evakuierungskapazitäten verfügt. Diese Fähigkeit werde aber bis Mitte November »mit Hochdruck« aufgebaut. Die Bundeswehr habe zu Testzwecken erfolgreich die notwendigen Isolierzellen in einen zum fliegenden Krankenhaus umgebauten Airbus (MedEvac) eingebaut. Die Beschaffung von 20 solcher Zellen sei auf dem Weg: »Nach derzeitiger Planung wäre der MedEvac-Airbus bereits in der kommenden Woche und damit weit vor dem geplanten Einsatz der ersten Freiwilligen für den Rücktransport von Ebola-Infizierten ausgerüstet.«

Für den Transport von schwer erkrankten und hochinfektiösen Patienten sehe die Planung ohnehin den Transport durch ein Spezialflugzeug mit fest eingebautem Behandlungsraum vor, betonte das Ministerium. Dieser Teil der Rettungskette werde aktuell durch einen amerikanischen zivilen Dienstleister gewährleistet. Das Auswärtige Amt arbeite daran, ein vergleichbares eigenes System zu beschaffen. Agenturen/nd

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