»Fast keiner fährt gern schwarz«

Trotz Hartz IV aktiv sein: Hartmut Noack weiß, wie schwer das ist – und fordert eine Tageskarte für Erwerbslose

»Für Teilhabe muss man auf die Beine kommen und hinfahren« - und das Argument Fahrradfahren wird spätestens bei 10 Grad Minus oder einem kaputten Bein zynisch. Hartmut Noack fordert neue Konzepte für den ÖPNV.

Ihr Engagement für günstigen Nahverkehr begann mit Ihrer eigenen Erwerbslosigkeit?
Ja, als Hartz-IV-Bezieher wird man immer damit konfrontiert. Ich bin selbst fast immer mit dem Fahrrad unterwegs in Berlin, oft 20 Kilometer am Tag. Dabei bin ich kein Feind des Nahverkehrs, sondern fahre gern mal mit Bus und Bahn. Aber 2,60 Euro sind für einen Erwerbslosen eben wahnsinnig teuer. Und wenn man dann noch zurückkommen will, sind das über fünf Euro. Das ist schon ein schöner Happen Geld. Ich kenne viele Leute, die sich das nicht leisten können.

Es gibt bereits das Sozialticket für Erwerbslose. Reicht das nicht?
Zur Einführung von Hartz IV haben wir 80 000 Unterschriften gesammelt für ein vergünstigtes Berlin-Ticket, damit das überhaupt Thema wird. Da gab es eine große Bewegung in Berlin. Raus kamen 33 Euro, heute sind es 36 Euro für das Erwerbslosenticket. Aber laut dem Hartz-IV-Regelsatz haben Erwerbslose eigentlich nur 2...


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