Schwarze Null ist falsches Ziel

Konjunkturforscher kritisieren Schäubles Fixierung auf einen ausgeglichen Haushalt

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Konflikt um die Ukraine ist nicht gelöst, und auch die Eurokrise schwelt weiter. Führende Wirtschaftsinstitute haben deshalb ihre Konjunkturprognosen gesenkt.

Bei der Frage musste Ferdinand Fichtner vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dann doch etwas nachdenken. Ob die schwarze Null, die Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Staatshaushalt erreichen will, überhaupt sinnvoll sei, wollte ein Journalist bei der Vorstellung der Gemeinschaftsdiagnose von vier deutschen Instituten am Donnerstag in Berlin wissen. Nachdem die Worte abgewägt waren, antwortete Fichtner dann doch: »Ich halte die schwarze Null derzeit aus ökonomischer Sicht für nicht angebracht.«

Schließlich ist die wirtschaftliche Lage hierzulande bei weitem nicht mehr so rosig wie noch vor einigen Monaten. Deshalb senkten die Wirtschaftsinstitute in ihrem gemeinsamen Herbstgutachten die Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr nur noch um 1,3 Prozent und im kommenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen. Im Frühjahr gingen die Forscher noch von 1,9 ...


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