Frieden schaffen, mit Geld für Waffen?

Linke Gruppen haben einen Aufruf gestartet: »Solidarität mit Rojava - Waffen für die YPG/YPJ«. Fast 23 000 Euro wurden für die Verteidigung der Kurden bereits gespendet

  • Josephine Schulz u. Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wie kann man internationale Solidarität üben, wenn progressive Bewegungen in einen Krieg gedrängt werden? Geld für Waffen ist eine Option, aber die ist umstritten.

»Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.« Der berühmte Satz von Che Guevara hat auch nach einem halben Jahrhundert nichts von seiner Zugkraft verloren. Internationale Solidarität mit emanzipatorischen Bewegungen in anderen Teilen der Welt, so finden viele, ist angesichts der globalen Übermacht des Kapitals wichtiger denn je. Zärtlich allerdings sind die Befreiungs- und Verteidigungskämpfe eher selten, denn revolutionäre Bewegungen gründen sich außerhalb Europas in der Regel nicht aus intellektuellen Kaffeerunden, sondern als Reaktion auf Unterdrückung, Verfolgung, Existenznot. Die Soli-Gruppen hierzulande stehen deshalb seit jeher vor der schwierigen Frage, was tun, wenn sich die politischen Hoffnungsträger im Ausland im Krieg befinden und Bildungsreisen und Kulturprojekte angesichts von Massenmorden keine geeignete Hilfe mehr sind.

In einem Aufruf der »Tageszeitung« hieß es einst: »Das Volk wird nur überleben können, wen...


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