AfD-Chef Gauland eine Romanfigur
Potsdam. Alle Klippen klug umschifft und den Kritikern seiner Alternative für Deutschland (AfD) wenig Angriffspunkte geboten. So haben viele die Rede von AfD-Landes- und Fraktionschef Alexander Gauland bewertet. Gehalten hat er sie am vergangenen Mittwoch als Alterspräsident des Parlaments bei der konstituierenden Sitzung des Landtags. Von einer »hochintellektuellen Rede« sprach Linksfraktionschefin Margitta Mächtig am Dienstag bei der Auswertung. Die übrigen AfD-Abgeordneten hätten an Gaulands »Lippen gehangen«.
Der Abgeordnete Volkmar Schöneburg (LINKE) wandte ein, dass gerade darin die Gefahr bestehe, »dass manch einer gar nicht merkt«, was überhaupt dargelegt wurde. Gauland habe seine Rede einem ausgesprochenen Gegner der englischen und französischen Revolution gewidmet und durchaus unmissverständlich deutlich gemacht, dass es ihm um die Abschottung Brandenburgs gehe. Was Gaulands politisches Wirken betreffe, empfehle er Martin Walsers Roman »Pfingstkrieg«, in dem Gaulands Wirken in einer westdeutschen Staatskanzlei nachgezeichnet werde. Es ist die hessische gewesen. Die CDU habe in der AfD ihren Hauptgegner gefunden und müsse aufpassen, nicht von Gauland »intellektuell in den Sack gesteckt« zu werden, meinte Schöneburg.
Die jüngste Landtagsabgeordnete Isabelle Vandré (LINKE) wies darauf hin, dass Gauland eben mal davon gesprochen habe, man lebe in »Preußen«. »Das ist aber nicht der Fall«, erinnerte sie. Der Staat Preußen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf Beschluss der Siegermächte aufgelöst. Es gab seitdem bis 1953 und ab 1990 nur ein Land Brandenburg. winei
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