AfD-Chef Gauland eine Romanfigur

  • winei
  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Alle Klippen klug umschifft und den Kritikern seiner Alternative für Deutschland (AfD) wenig Angriffspunkte geboten. So haben viele die Rede von AfD-Landes- und Fraktionschef Alexander Gauland bewertet. Gehalten hat er sie am vergangenen Mittwoch als Alterspräsident des Parlaments bei der konstituierenden Sitzung des Landtags. Von einer »hochintellektuellen Rede« sprach Linksfraktionschefin Margitta Mächtig am Dienstag bei der Auswertung. Die übrigen AfD-Abgeordneten hätten an Gaulands »Lippen gehangen«.

Der Abgeordnete Volkmar Schöneburg (LINKE) wandte ein, dass gerade darin die Gefahr bestehe, »dass manch einer gar nicht merkt«, was überhaupt dargelegt wurde. Gauland habe seine Rede einem ausgesprochenen Gegner der englischen und französischen Revolution gewidmet und durchaus unmissverständlich deutlich gemacht, dass es ihm um die Abschottung Brandenburgs gehe. Was Gaulands politisches Wirken betreffe, empfehle er Martin Walsers Roman »Pfingstkrieg«, in dem Gaulands Wirken in einer westdeutschen Staatskanzlei nachgezeichnet werde. Es ist die hessische gewesen. Die CDU habe in der AfD ihren Hauptgegner gefunden und müsse aufpassen, nicht von Gauland »intellektuell in den Sack gesteckt« zu werden, meinte Schöneburg.

Die jüngste Landtagsabgeordnete Isabelle Vandré (LINKE) wies darauf hin, dass Gauland eben mal davon gesprochen habe, man lebe in »Preußen«. »Das ist aber nicht der Fall«, erinnerte sie. Der Staat Preußen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf Beschluss der Siegermächte aufgelöst. Es gab seitdem bis 1953 und ab 1990 nur ein Land Brandenburg. winei

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.