Ankara interessiert nicht, was aus ihnen wird

Die Luftschläge auf Kobane wurden ausgeweitet - die Flüchtlingslage bleibt dramatisch

  • Dominic Heilig
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Mit den Terrormilizen des Islamischen Staates kamen die Schrecken des Krieges in die Kurdengebiete. Dort wird gekämpft, vertrieben, getötet. In Deutschland fordern Zehntausende Demonstranten internationale Unterstützung für die Kurden. Doch während der Westen an Allianzen gegen die Islamisten feilt, fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans.

Das türkisch-kurdische Dorf Mehser liegt nur wenige hundert Meter vom Grenzzaun zu Syrien entfernt und damit in Sichtweite der umkämpften Stadt Kobane. In dem ein paar dutzend Seelen zählenden Ort halten sich dieser Tage hunderte Kurdinnen und Kurden aus vielen Teilen der Türkei auf. Sie sind freiwillig gekommen, um die Grenze zu bewachen. »Die türkische Armee macht das ja nicht«, sagt Ahmed aus Diyarbakir. Junge und alte haben sich an die Grenze zu Kobane auf den Weg gemacht, um den ungehinderten Grenzwechsel von IS-Kämpfern allein mit ihrer Anwesenheit zu verhindern. So wie in Mehser sieht es in vielen Ortschaften entlang der Grenze aus.

Als in der Nacht das Metalltor eines Hofes im Dorf zuschlägt, reißt der laute Knall die Männer, die dicht gedrängt im Erdgeschoss des Haupthauses auf Matten in einem Raum schlafen, plötzlich aus dem Schlaf. Zu sehr erinnert das laute Geräusch an Bombenabwürfe der um die Vereinigten Staaten v...


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