UNTEN LINKS
Dank der Freiheit der Desinformation kann jeder jeden Unsinn über jeden verbreiten. Das Recht auf Vergessenwerden soll reale Personen deshalb vor der Verwechslung mit ihrem virtuellen Alter ego schützen. Dahinter steht die Annahme, der Menschen existiere als autonomes Subjekt, sein Online-Avatar indessen sei nichts als ein schwarmblödes Zerrbild. Über Kim Jong-un beispielsweise, den Obersten Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea, kursierten im Internet die wildesten Gerüchte: Übergewichtig sei er und starker Raucher, erkrankt an Bluthochdruck, Diabetes und Gicht. Selbst vor der Behauptung, der Mann sei mit Kim Jong-il verwandt, scheute mancher nicht zurück. Für solche Fälle ist das Recht auf Vergessenwerden gedacht. Und tatsächlich hätte sich bald niemand mehr an Kims Zerrbild erinnert, doch just vor seinem vollendeten Verschwinden tauchten jetzt angeblich neue Bilder auf. - Wer die für real hält, den kann man nun wirklich vergessen. mha
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.