Zweifel am gerühmten Teamgeist

Das deutsche Nationalteam kassiert gegen Irland in der Nachspielzeit das 1:1

  • Frank Hellmann, Gelsenkirchen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Weltmeister verströmt im Oktober nur noch matten Glanz, und das führt unweigerlich zu den ersten Misstönen.

Da stand Mats Hummels nun tapfer und schwitzend im Tiefgeschoss der Arena auf Schalke. Der Abwehrspieler trug eine graue Baseballkappe auf dem wuscheligen Haar, das karierte Hemd war recht weit aufgeknöpft, denn Schweißperlen zeichneten sich auf seiner Stirn ab. Es war eng und stickig, als der Dortmunder in Gelsenkirchen sein Plädoyer in eigener Sache vortrug. »Ich bin normalerweise einer, der ganz klar zugibt, wenn er einen Fehler gemacht hat. Da bin ich jetzt anderer Meinung. Wir stehen in der Situation mit drei gegen vier«, klagte der 25-Jährige, dem nach eigener Einschätzung »drei Zentimeter fehlten«, um den Dreier für das deutsche Team abzusichern.

Auch sein ein Jahr älterer Kompagnon Jerome Boateng war zur Auffassung gelangt, dass das Last-Minute-Gegentor beim 1:1 gegen Irland nicht der Hintermannschaft anzulasten war: »Wenn wir vorher 100 mal den Ball verlieren, kann das nicht sein.« Die Argumentationslinie zwischen den...


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