Bahn steht, Bus rollt
Die Fernbusbranche nutzt den GDL-Streik als willkommene Gelegenheit, um Marktanteile zu gewinnen
Für die Omnibusbranche ist der dreitägige Streik der Lokomotivführer die erste große Chance seit der Liberalisierung des Fernverkehrs, dem großen Konkurrenten auf der Schiene Kunden streitig zu machen. Entnervte Reisende sind dankbar für diese Gelegenheit.
Würde man die im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) mittlerweile angeschlagene Wortwahl als Hinweis auf die möglichen Auswirkungen des dreitägigen Streiks nehmen, der öffentliche Fern- und Nahverkehr in Deutschland müsste sich an diesem Wochenende am Rande des Kollaps befinden. »Die GDL läuft Amok«, verlautete der Bahnkonzern am Freitag in einer Mitteilung. Die Aussage ist drastisch formuliert, sie klingt nach einem bedrohlichen Chaos, nur lässt sich selbiges offensichtlich in geordnete Bahnen lenken.
Gerade dort, wo an diesem Wochenende der größte Andrang entnervter Reisender herrschen müsste, trifft der Bahnstreik am Samstagvormittag auf geschäftige Gelassenheit. Erst die im Wechsel mit den Ankunfts- und Abfahrtszeiten orange aufleuchtenden Hinweise auf den GDL-Streik erinnern die Fahrgäste am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin daran, dass sich der öffentliche Nah- un...
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