Ende Dreißig und uralt
München: »Die Sache Makropulos« an der Staatsoper
Es ist ein geflügeltes Wort, dass Frauen jahrelang 39 Jahre jung bleiben. Im Falle von Emilia Marty, der Hauptperson in Leoš Janáčeks Oper »Die Sache Makropulos« ist diese ansonsten eher charmant eitle Notlüge, eine eher bittere Wahrheit. Die Frau ist, wenn die Oper in ihrer Entstehungszeit 1927 beginnt, in Wahrheit schon 337 Jahre alt. Was aber kein Triumph eines offenbar schon zu Kaiser Rudolfs Zeiten grassierenden Jugendwahns ist. Sondern eher der Kollateralschaden eines Menschenexperiments. Der Kaiser bestellte beim Hofalchimisten Makropulos eine Jugendelixier, ließ es aber an dessen Tochter ausprobieren, ohne zu bedenken, dass er von einem positiven Ausgang des Versuchs gar nichts haben würde. So altert denn die damals 16-Jährige extrem verlangsamt.
Der Kern der Geschichte, der eine Komödie von Karel Capek zugrunde liegt, handelt aber von den Erfahrungen, die...
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