Wohnungslose weisen den Weg
Eine Obdachlosenzeitung organisiert in Athen Stadtführungen, um auf das soziale Elend aufmerksam zu machen
Obdachlose in Athen zeigen den Teilnehmern von Führungen Orte, die in Reiseführern fehlen. Für die Stadtführer ist die Tätigkeit auch eine Möglichkeit, dem früheren Leben zu entkommen.
»Unsichtbare Pfade« heißt eine Führung ganz besonderer Art, die seit kurzem von der Obdachlosenzeitung »Shedia« (Floß) in Athen angeboten wird. Geführt wird nicht durch die weltweit berühmten archäologischen Stätten der griechischen Hauptstadt und auch nicht von professionellen Fremdenführern. Stattdessen geht der Weg mitten im Zentrum Athens durch eine Welt, die nicht nur den Touristen, sondern auch vielen Bewohnern der Metropole unbekannt sein dürfte. Gezeigt wird sie jedoch von Menschen, die hier buchstäblich zu Hause sind: Christos, Lambros und Giannis, die ersten Fremdenführer des Projekts, sind drei der vielen Tausend Obdachlosen, die auf den Straßen Athens lebten oder leben.
Die Idee für die Führungen stammt aus Deutschland: Hier gibt es bereits seit Jahren ähnliche Angebote, beispielsweise in München oder Hamburg. In der norddeutschen Hafenstadt werden pro Jahr etwa 120 Schulklassen von Obdachlosen mit der Welt der Str...
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