Nicht immer ganz stubenrein

Die Zeit der Zentralorgane geht zu Ende, nun trifft es den »Bayernkurier«: Das CSU-Blatt flieht ins Netz

  • Rudolf Stumberger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Seine besten Zeiten liegen schon lange zurück. Dennoch ist der »Bayernkurier« Inbegriff der Meinungsmacht der bayerischen CSU. Nun sind die verbleibenden Tage des Druckerzeugnisses gezählt.

Der französischen Tageszeitung »L’Humanite« (ehemaliges Zentralorgan der Kommunistischen Partei Frankreichs) geht es nicht wirklich gut. Die italienische »L’Unita« (ehemaliges Zentralorgan der Kommunistischen Partei Italiens) hat am 1. August das Erscheinen eingestellt. Die originale »Prawda« (ehemaliges Zentralorgan der KPdSU) gibt es schon seit 1996 nicht mehr. Und jetzt trifft es den »Bayernkurier«. Das Zentralorgan der Christlich-Sozialen Union in Bayern wird es ab 2015 nicht mehr geben. Jedenfalls als Wochenzeitung. Die Zeitung soll künftig neben einem Internetauftritt einmal im Monat als Magazin erscheinen. Der in München kolportierte Satz, CSU-Chef Horst Seehofer, der zweimal pro Woche die Meinung wechsele, brauche keine Zeitung, die nur einmal wöchentlich erscheine, ist pointiert, aber analytisch doch zu kurz gegriffen. Hintergründe zu einem Epochenwechsel.

München, Nymphenburgerstraße 64. Hier sitzt in einem wuchtigen...


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