Erpressung durch die Blume

Handelsabkommen zwischen EU und Ostafrika kam nicht ohne Druck des Nordens zustande

  • Amber J. Tunnel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit fragwürdigen Methoden hat die EU Kenias Regierung bei Freihandelsverhandlungen die Pistole auf die Brust gesetzt.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit haben die EU und die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) Mitte Oktober ein Freihandelsabkommen (EPA) abgeschlossen. Dem Vertrag waren Jahre zäher Verhandlungen zwischen Brüssel und Arusha, dem EAC-Sitz in Tansania, vorangegangen. Laut dem »Abkommen zur Einrichtung einer Wirtschaftspartnerschaft zwischen der Europäischen Union und der Ostafrikanischen Gemeinschaft« vom 14. Oktober, das »nd« vorliegt, haben Kenia, Ruanda, Burundi, Tansania und Uganda mit dem scheidenden EU-Handelskommissar Karel de Gucht nicht weniger als die »Liberalisierung des Handels« vereinbart.

Damit hat sich die EU nahezu geräuschlos einen großen neuen Markt geöffnet. Ostafrika macht mit 136 Millionen Einwohnern rund ein Drittel der Bevölkerung der EU aus. Das Handelsvolumen zwischen EU und EAC betrug 2013 rund 5,8 Milliarden Euro. Kaffee, Blumen, Tee, Tabak, Fisch und Gemüse im Wert von 2,2 Milliarden Euro gingen nach Euro...


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