Hamburg hat die Rote Flora zurückgekauft

Besetztes Kulturzentrum von insolventem Eigentümer für 820.000 Euro erworben

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Hamburg hat das alternative Kulturzentrum Rote Flora zurückgekauft. Das berichten mehrere Medien. Die Gläubigerversammlung des insolventen Eigentümers Klausmartin Kretschmer habe einen entsprechenden Beschluss gefasst, hieß es. Die Stadt habe 820.000 Euro bezahlt. Übergabetag soll der 1. November sein - genau 25 Jahre nach der Besetzung.

»Der vom Senat Anfang des Jahres angekündigte Rückerwerb der Roten Flora ist damit umgesetzt«, wurde Finanzsenator Peter Tschentscher zitiert. »Die jetzige Lösung verhindert, dass die Immobilie von privaten Eigentümern für renditeorientierte, immobilienwirtschaftliche Interessen genutzt wird«, sagte er dem NDR.

Ein Anders-Ort
Lange stand das einstige Musiktheater leer - als linke Aktivisten es 1989 in Besitz nahmen, wurde es Widerstandsort, Kulturort, Zufluchtsort, Streitort - mehr hier

Kretschmer hatte die 1989 besetzte Flora 2001 für 190.000 Euro von der Stadt erworben und die Initiativen zunächst dort geduldet. Er änderte dann jedoch seine Meinung, was die Stadt dazu brachte, das Gebäude zurückkaufen zu wollen. Ursprünglich hatte Hamburg 1,1 Millionen Euro geboten - Kretschmer wollte aber mehr. Nun ist das Gebäude für weniger wieder in städtischem Besitz. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.