Gaucks Grenzübertretung
Tom Strohschneider über den Unterschied zwischen berechtigten Bedenken und bedenklicher Einmischung
Natürlich ist es völlig in Ordnung, Bedenken gegen einen Ministerpräsidenten der Linkspartei zu haben. Immerhin steht Bodo Ramelow nicht jenseits des politischen Urteils. Genauso wenig wie die Partei, für die er - und für die Bundesrepublik generell - eine kleine Zeitenwende anstrebt: Mit der Linkspartei könnte in Thüringen jene politische Kraft die Richtlinienkompetenz erhalten, die sich zwar vor den Fallstricken und Begrenzungen einer Staatskanzlei nicht scheut, die aber auch und dennoch für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen eintritt. Und die eine Vorgeschichte hat. Wer dazu etwas zu sagen hat, soll es tun.
Bedenken gegen eine linke Regierungsübernahme gibt es übrigens in der Linkspartei auch; es gibt sie unter den stärksten Befürwortern linker Koalitionsoffenheit, bei Grünen, Sozialdemokraten und Linksreformern. Frühere Oppositionelle aus der DDR haben ihre Bedenken geäußert, es ist versucht worden, hierüber neu ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.