Zu viele Fluchten

Vier Straftäter entkamen in jüngster Zeit aus Niedersachsens Maßregelvollzug

Innerhalb von sieben Wochen sind vier Straftäter aus dem Maßregelvollzug in psychiatrischen Einrichtungen entwichen. Die Opposition nutzt die Fluchtserie zu Angriffen auf Sozial- und Innenministerium.

Eine Gartenhacke und ein Bettlaken: Mehr benötigte ein Mann nicht, um Anfang Oktober aus dem niedersächsischen Maßregelvollzugszentrum Moringen zu entkommen. Ein Gericht hatte den Mann wegen erpresserischen Menschenraubes verurteilt und ihn wegen seiner Drogenabhängigkeit in das speziell gesicherte psychiatrische Krankenhaus bei Göttingen eingewiesen.

Dort überraschte der 30-Jährige mit einer geradezu filmreifen Flucht. Aus der Gartenhacke bastelte er sich einen Wurfanker, das Laken wurde zum Seil - mit dieser Ausrüstung gelangte der Mann aus einem unbewachten Innenhof aufs Dach und von dort in die Freiheit. Genießen konnte er sie nur drei Wochen, dann klickten die Handschellen.

Der 30-Jährige ist einer von vier Straftätern, denen innerhalb von nur sieben Wochen die Flucht aus dem Maßregelvollzug gelang. Eine Serie, die Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) als »durchaus dramatisch« wertete. Schon am 14. September hatte ...


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