Degradiert zur Pflegehilfskraft

Angeworbene häufig besser qualifiziert und schlechter bezahlt als deutsches Personal

Kathrin Senger-Schäfer studierte Politologie und Germanistik. Von 2009 bis 2013 war sie die pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE im Bundestag. Heute arbeitet sie als freie Referentin und Publizistin in verschiedenen Projekten zum Bereich Pflege. Mit ihr sprach Harald W. Jürgensonn.

Das erste sogenannte »Pflegestärkungsgesetz«, das im Oktober im Bundestag beschlossen wurde und in der letzten Woche auch den Bundesrat passierte, hat nicht nur bei der Opposition Kritik hervorgerufen. Was ist das Problem?
Die Pflegereform ist ein milliardenschweres Unterfangen, das kann nicht eben mal aus der Portokasse bezahlt werden. Die Kritik setzte an verschiedenen Punkten an. Besonders heftig wurde der Vorsorgefonds kritisiert, der ab 2015 mit 0,1 Beitragspunkten (pro Jahr rund 1,2 Milliarden Euro) 20 Jahre lang aufgebaut werden soll. Die einmütige Kritik von Experten und Opposition ist, dass mit diesem Vorsorgefonds zugunsten der geburtenstarken Jahrgänge mit viel Geld wenig Wirkung erzielt wird. Ver.di wies in einer Anhörung im Bundestag darauf hin, dass mit dem Geld rund 70 000 Ausbildungsplätze in der Altenpflege finanziert werden könnten.

Was hat es mit dem umstrittenen Begriff der Pflegebedürftigkeit auf sich?
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