»Samtener Karneval« zum Jubiläum

25 Jahre nach der Wende zwischen Prag und Bratislava ist jeder zweite Tscheche unzufrieden mit seiner Lage

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am 17. November jährt sich zum 25. Mal der Beginn der »Samtenen Revolution« in der Tschechoslowakei. Doch heute wünschen sich viele Tschechen wieder eine harte Hand. Spitzenpolitiker verbringen den Jahrestag lieber in den USA.

Am Montag begeht Tschechien den 25. Jahrestag der sogenannten Samtenen Revolution, des friedlichen Endes der »kommunistischen Herrschaft«. Doch während Berlin den Mauerfall vor einem Vierteljahrhundert mit einer spektakulären Lichterkette und einem Feuerwerk feierte, wird es in Prag ruhiger zugehen. Denn nicht alle Hoffnungen in die Demokratiebewegung haben sich erfüllt.

Die »Samtene Revolution« erreichte im November 1989 binnen weniger Tage ihr Ziel. Am 17. November gingen die Prager Studenten in Erinnerung an die Schließung der tschechischen Universitäten durch die deutschen Besatzer 50 Jahre zuvor auf die Straße. Die Demonstration war zugleich ein Protest gegen die herrschenden Zustände. Der massive Polizeieinsatz, die Einkesselung der Studenten nahe dem Nationaltheater brachten das Fass zum Überlaufen. Am 24. November musste Parteichef Milos Jakes zurücktreten, im Dezember folgte der Rücktritt von Präsident Gustav Husak.

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