Wie du mir so ich dir

Russland und Polen weisen Diplomaten aus

  • Lesedauer: 1 Min.
Im Kalten Krieg war es ein beliebtes Mittel: Häufig wurden Diplomaten wegen des nur vage geäußerten Verdachts der Spionage des Landes verwiesen. Die Gegenseite reagiert nach dem Motto »Wie du mir so ich dir.« Spannungen zwischen den Staaten baut dieses Spiel nicht ab.

Moskau. Russland hat mehrere polnische Diplomaten des Landes verwiesen. Das Außenministerium in Moskau begründete den Schritt mit der früheren Ausweisung russischer Botschaftsmitarbeiter aus Polen. »Die polnischen Behörden haben einen unfreundlichen und unbegründeten Schritt unternommen«, im Gegenzug habe Russland »angemessene Maßnahmen ergriffen«, hieß es am Montag in Moskau. Die Diplomaten des EU- und Nato-Mitglieds hätten Russland bereits verlassen. Medien zufolge soll es sich um vier Militärattachés und einen Mitarbeiter der politischen Abteilung in der polnischen Botschaft in Moskau handeln.

In den vergangenen Tagen hatte Russland bereits eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft ausgewiesen. Laut dem Nachrichtenmagazin »Spiegel« reagierte Moskau mit der Ausweisung auf den Fall eines russischen Diplomaten, der als Mitarbeiter des Bonner Generalkonsulats in Deutschland spioniert haben soll, vom Verfassungsschutz monatelang observiert worden sei und letztlich ohne großes Aufsehen aus Deutschland ausgewiesen worden sei.

Um Diplomaten auszuweisen. müssen diese von der Regierung des Gastgeberlandes zuvor als »persona non grata« deklariert werden – als nicht »genehme«, nicht »willkommene« Personen. Agenturen/nd

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